Magdalena Glück, MSc

| Pferdewirtin, Westernreitwartin |
| u.v.m. |

Mein Leben mit Pferden

Nachdem ich meinen Eltern jahrelang damit in den Ohren lag, bekam ich mit 11 Jahren meine erste Reitstunde. Ein paar Jahre darauf folgte der Reiterpass und mit 15 Jahren wechselte ich in die Pferdewirtschaftsschule nach Lambach. Damals noch ein Schulversuch, erhielten wir Reitunterricht auf den Hengsten des Hengstdepots, vor dessen Privatisierung. Dort legte ich die Prüfungen für das Fahrabzeichen in Bronze und die Lizenz R1 ab. Während des Praktikums stieg ich auf Westernreiten um, absolvierte das Western Riding Certificate und kaufte mein erstes Pferd, eine Paint Horse Stute. Das Highlight zu dieser Zeit war ein Showauftritt mit Helmut Schulz in der Wiener Stadthalle, für den er mir den Deckhengst Joaquin Peppy borgte.

Nach Abschluss der Pferdewirtschaft (1995) kehrte ich Dressur, Springen und dem Vielseitigkeitsreiten den Rücken.
In meinen frühen 20ern arbeitete ich bei den Karl-May-Festspielen in Winzendorf mit. Als damals einzige Frau unter den Stuntreitern verlieh ich den Shows auf Österreichs Messen und Auktionen eine besondere Note. Mit 25 Jahren ließ ich auch das hinter mir, und kümmerte mich um eine schwer traumatisierte Shagya-Araber-Stute. Durch sie lernte ich Monty Roberts kennen, der uns nicht weiterhelfen wollte, oder konnte. Daher begab ich mich mit ihr auf eine Forschungsreise durch die Natural Horesmanship Szene, beschäftigte mich mit den Ideen von Pat Parelli, und arbeitete viele Jahre mit Reinhard Mantler. Ziel war es den Stresspegel der Stute soweit zu senken, dass sie ein einigermaßen normales Pferdeleben führen konnte, was schlussendlich gut gelang. Parallel dazu begegnete mir ein Araberwallach, der mich bei meinen reiterlichen Ambitionen unterstützte. Wie sich herausstellte war es nahezu unmöglich auf Turnieren mit einem Vollblut neben den typischen Westernpferderassen zu Punkten. Unsere Mühen wurden 2004 mit dem All-Arround-Sieg (Einsteiger) der Vollblutaraber Meisterschaft belohnt. Nach ein paar Jahren verlor ich das Interesse am Turniersport. Viel mehr Freude bereitete mir die Freiarbeit, und das vorzugsweise ohne Zaun und Begrenzung.

2012 hörte ich von Erich Pröll, der ein paar Mustangs nach Österreich holen wollte. Da die USA es Ausländern nicht gestattete Mustangs zu adoptieren, war Erich wohl meine einzige Möglichkeit an mein Traumpferd ranzukommen. Ich nahm Kontakt auf, lernte ihn kennen, und erfüllte mir mit fast 40 Jahren einen Kleinmädchentraum. Ich kaufte mir meinen Mustang.

Während mein Baby-Mustang heranwuchs entdeckte ich eine verborgene Fähigkeit meines Vollblutarabers. Im Rahmen eines, von mir geleiteten pferdegestützte Seminares, zeigte er sich als umsichtiger und aufmerksamer, aber auch fordernder Co-Therapeut. Über acht Jahre lang hielten wir gemeinsam Seminare und begleiteten fremduntergebrachte Jugendliche in Einzelsettings auf ihren Weg in ein selbstständiges Leben. Parallel und ergänzend dazu trainierte ich mit Ezio Rigoni und Gerold Dauzenberg auf dessen Pferden, und absolvierte die lange aufgeschobenen Lehrgänge und Prüfungen zur Übungsleiterin (2016) und Westernreitwartin (2019).

Für die Ausbildung meines Mustangs nahm ich mir Zeit, und fing mit Spaziergängen an. Mit zweieinhalb lernte er den Roundpen und die Bodenarbeit kennen, und mit dreieinhalb Jahren saß ich das erste Mal auf seinem Rücken. Nachdem das halbwild aufgewachsene Pferd die Grundbegriffe verstanden hatte, gingen wir hauptsächlich ausreiten, anfangs vorzugsweise in Begleitung, später auch gerne alleine. Mit acht Jahren intensivierte ich die Ausbildung und wir begaben uns auf den Weg all die Manöver zu lernen, die das Westernreiten so mit sich bringt. Denn viel wichtiger als das Pferd möglichst rasch in ein bestimmtes Schema zu pressen, ist es mir mit einem Freund und gleichwertigen Partner an meinen reiterlichen Zielen zu arbeiten.



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